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Ukraine: Propaganda und Wahrheit

 

„Die Wahrheit stirbt im Krieg als erstes“

 

Diese alte Erkenntnis gilt wie für jeden Krieg nicht weniger auch für den Krieg in der östlichen Ukraine. Alle Beteiligten betreiben Propaganda in Hochform, und nicht nur sie, sondern auch die hinter den Kriegsparteien stehenden Länder und Bündnissen: Russland auf der einen, USA, NATO und EU auf der anderen Seite. Ist dieser Konflikt doch im Grunde zu einem Stellvertreterkrieg klassischer Art ausgeartet, wie es sie zu Zeiten der Ost-Westkonfrontation vor 1989 weltweit überall gab. An dieser Propagandaschlacht beteiligen sich jeweils alle Arten von Medien, die Regierungen, Militär und Geheimdienste, von den Konfliktparteien engagierte PR-Agenturen, und dank Internet nun auch jede Menge kleine und kleinste Organisationen und Privatleute.

 

Propaganda soll den Empfänger beeinflussen, manipulieren, ihn dazu bringen, sich den Standpunkt des Propagandisten zu Eigen zu machen und dessen Sache zu unterstützen. Tatsächlich raubt uns ja die diverse Propaganda den Blick auf die Wirklichkeit – wir stochern im Nebel, den die vielen Propagandisten produziert haben wie Nebelwerfer auf einem Schlachtfeld, ein in der Tat passender Vergleich.

 

Unsere westlichen Medien waren von Anfang an in ihrer Berichterstattung über die Krise in der Ukraine, schon lange vor dem Umsturz auf dem Maidan in Kiew, äußerst parteiisch und einseitig. Die Hintergründe dafür, die transatlantischen und sonstigen politischen und anderen Verflechtungen der Journalisten und Presseverantwortlichen, sind ausreichend dokumentiert worden.

 

Wie kann ein durchschnittlich am Tagesgeschehen interessierter Zeitungsleser und Fernsehkonsument hier noch den Durchblick bekommen? Leider überhaupt nicht. Und auch wer sich bemüht, sich aus ganz verschiedenen Quellen zu informieren (was, von Ausnahmefällen abgesehen, eigentlich nur über das Internet möglich ist), hat irgendwann dieselben Probleme, wenn er merkt, dass er jetzt verschiedenen Propagandakampagnen ausgesetzt wird, die an ihm zerren.

 

Wie schon klargeworden: Wer sich beim Thema Ukraine-Konflikt auf unsere Medien und Politiker verlässt, ist verlassen. Das mag natürlich für den durchschnittlichen Medienkonsumenten in Russland ebenso gelten, aber es soll hier ja um uns in den westlichen Ländern gehen. Und (auch) bei uns kann man feststellen, dass es bei kaum einem Thema in den Medien wie den Aussagen unserer Politiker in den letzten Jahren so viel reine Propaganda, Falschaussagen, Vertuschungen, Hetze gab wie beim Thema Ukraine (das hoffe ich jetzt mal für die anderen Themen!).

 

Warum das so ist, damit möchte sich diese Webseite jetzt nicht beschäftigen. Wer hierüber mehr nachlesen möchte, sei auf die Links zu weiterführenden Artikeln verwiesen. Hier sei nur grundsätzlich festgestellt, dass diese Propaganda existiert und uns den Blick auf die Realitäten verstellt.

 

Krieg ist in seinen Folgen immer gleich – großes Leid für die Zivilbevölkerung, Tod und Verwundung (ja auch von Soldaten), Leid, Verzweiflung, Zerstörung. Was die, die diesen Krieg führen, die davon profitieren, die ihn propagieren aus was für Gründen auch immer, ausblenden und vergessen machen wollen.

 

Und eben das möchten diese Seiten Ihnen drastisch vor Augen führen, und Ihnen zeigen, was dieser Krieg (wie jeder Krieg) wirklich ist.

 

Verbindung mit diesem Krieg, denn im Hinblick auf die Darstellung von Tod und Leid in diesem Krieg sind die Möglichkeiten der Verzerrung durch irgendwelche Propaganda auf den ersten Blick geringer.

 

In Bild und Film sind nicht zuletzt dank der vielen privaten Augenzeugen, die die Ereignisse mit ihrem Handy dokumentieren und ins Internet hochladen, jede Menge bildliche Belege verfügbar. Was kann die Propaganda damit machen? Natürlich kann sie sie möglichst geräuschvoll und auffällig präsentieren, um damit den Gegner wegen Grausamkeit und Kriegsverbrechen anzuklagen.

 

Das tun die diversen „Separatisten“-freundlichen Webseiten wie das russische Fernsehen in großem Umfang, da die meisten zivilen Toten und Verwundeten, die meisten Zerstörungen durch die andauernden Bombardierungen seitens der ukrainischen Verbände verschuldet wurden. Natürlich benutzen die Feinde damit diese Kriegsereignisse zur Propaganda gegen die ukrainische Regierung und die ukrainischen Truppen, aber das ändert nichts an den dokumentierten Fakten, ändert nichts daran, dass diese Dinge tatsächlich geschehen sind.

 

Denn wenn auch vieles an Kriegsverlauf und Kriegführung in der Ukraine dank der vielseitigen Propaganda im Grunde unsicher bleibt, die Tatsache der andauernden Bombardierungen von Städten und Ortschaften durch die ukrainischen Verbände mit den vielen Toten und Zerstörungen als Folge sind es nicht. Das haben auch internationale Beobachter immer wieder festgestellt.

 

Bei genau entgegengesetzten Interessen geht die Propaganda genau in die entgegengesetzte Richtung. Die entgegengesetzte Art des propagandistischen Umgangs mit diesen Folgen des Krieges ist es, sie möglichst weitgehend zu verschweigen, sie nur en passant zu erwähnen, sie durch eine andere Themengewichtung untergehen zu lassen, vor allem aber, keine Bilder zu zeigen. Genau das haben die westliche Medienlandschaft wie die westliche Politik von Beginn des Krieges an getan – und ebenso auch im Übrigen die Politik und die Medien in der Ukraine – die dazu sogar von der politischen Führung angewiesen wurden (https://propagandaschau.wordpress.com/2014/06/26/leitfaden-zur-berichterstattung/).

 

Eine weitere Möglichkeit des propagandistischen Umgangs mit den nun einmal gut dokumentierten Toten und Zerstörungen, die der eigenen Seite angelastet werden, ist es, diese nicht mehr zu verschweigen und unter den Teppich zu kehren, sondern sie nun – genauso wie es bisher das russische Fernsehen und die „Separatisten“freundlichen Webseiten getan haben – , zur Anklage des Feindes zu benutzen. Diese Taktik findet man zumindest bei einigen „Kiew“-freundlichen Webseitenbetreibern.

 

Das wird im Fall der in Massen beschossenen Städte und Ortschaften in den meisten Fällen kaum glaubhaft wirken, zu eindeutig ist die Faktenlage. Aber der Effekt der Verunsicherung ist damit erst einmal erreicht, denn in der Tat ist es ja nun doch der Fall, dass die Rebellen tatsächlich auch zivile Ziele beschossen haben (wenn es wohl auch so aussieht, dass sie zwar nur auf militärische Ziele gezielt, aber dabei eben keine Rücksicht auf zivile Ziele genommen haben) oder zivile Einrichtungen selbst gefährdet haben.

 

Und natürlich gibt es die Fälle, wo beide Parteien einander die Schuld an dem Beschuss von Zivilisten und zivilen Zielen geben und es völlig unklar bleibt, wer tatsächlich dafür verantwortlich ist. Der bekannteste Fall ist hier natürlich der Abschuss von MH 17, ein anderer der Beschuss eines Flüchtlingskonvois bei Lugansk.

 

Jede Beschuldigung des Gegners kann man im Krieg natürlich Propaganda nennen, auch wenn sie zu Recht erhoben wird, Lügenpropaganda ist es auf jeden Fall, wenn die Beschuldigung zu Unrecht erhoben wird.

 

Und so kann man davon ausgehen, dass beide Seiten auch von beiden Arten von Propaganda Gebrauch machen.

 

Man könnte den Vorwurf erheben, dass auf dieser Website zum bildhaften Beleg für die ukrainischen Artillerie- und Luftangriffe auf zivile Ziele in der Ostukraine vor allem Quellen der „Separatisten“ oder mit ihnen sympathisierende wie russische Fernsehsender oder Sympathisanten im Ausland verwendet wurden. Nun, der Grund ist einfach und es ist ja der Grund, warum diese Webseite überhaupt erst gemacht wurde: Weil es solche Bilder in westlichen Medien kaum gibt und sie aus dem russischsprachigen Internet den Sprung zum Nutzer im Westen kaum schaffen.

 

Selbst wenn West wie Ost youtube nutzen: Wenn Sie etwa Bilder und Filme aus Slaviansk suchen und den Ortsnamen eingeben (das Problem verschiedener Schreibweisen wie Slavyansk oder noch die Möglichkeit der ukrainischen Namensform Sloviansk oder Slovyansk gar nicht gerechnet), die meisten Filme über die Ereignisse in dieser Stadt bekommen Sie nur, wenn Sie die russische Form in kyrillischen Buchstaben als Славянск eingeben. Und wer macht das schon? – Also, darum diese Seite!

 

Aber im westlichen Zusammenhang fehlen nicht nur die Bilder und Filme, sondern man hat ja die ganzen Ereignisse unter den Teppich gekehrt, d. h. es gibt auch fast keine Berichte. Folglich kommt mit den Bildern und Filmen aus „separatistischer“ oder russischer Quelle auch der Bericht, die „Story“, um es neudeutsch auszudrücken, von dort. Also Propaganda? Ja, im oben ausgeführten Sinn.

 

Propaganda, also auch falsch? Nein, eben genau das nicht. Die systematischen und kontinuierlichen Luft- und vor allem Artillerieangriffe der ukrainischen Verbände auf zivile Ziele in Städten und Ortschaften sind nun einmal eine Tatsache. Und so wären Einwände gegen die Verwendung dieser Quellen auch fehl am Platz.

 

Aufgefallen ist mir zweierlei. In deutschen Zeitungsberichten, in den zwar der Beschuss der Städte erwähnt wurde (in der Regel nur kurz, das Thema des Artikels war jeweils etwas anderes), wurde bewusst so getan, als wäre unklar, welche Seite tatsächlich geschossen hat, obwohl in diesen Fällen es mit größter Sicherheit um einen der ukrainischen Terrorangriffe ging. Eine andere Variante bietet bzw. bot direkt vor Ort die Webseite www.gorlovka.ua, eine russischsprachige Seite, deren Publikum eindeutig die Bewohner dieser Stadt sind. Da geht es dann auch darum, welche Buslinien wann fahren, ob die Müllabfuhr kommt, welche Krankenhäuser arbeiten etc.

 

Die Seite ist eindeutig gegen die „Separatisten“ eingestellt, man findet nur negative Berichte und durchgängig die Benennung als „Terroristen“: Natürlich hat die Einwohner von Gorlovka in der schlimmen Ende Juli / Anfang August am meisten der Dauerbeschuss durch die ukrainischen Truppen interessiert. Darüber wird auch ausführlich berichtet, und das völlig ungeschönt.

 

Aber niemals wird auch nur mit einem Wort erwähnt, von wem denn nun dieser Beschuss ausgeht, es werden nicht einmal die „Terroristen“ beschuldigt, die sonst für sehr viel herhalten müssen. Offensichtlich hätte damit die Webseite bei den Einwohnern von Gorlovka, die es ja am ehesten wissen mussten, ihre Glaubwürdigkeit verloren. Nein, die Bombardierungen werden wie eine Naturkatastrophe geschildert, die als höhere Gewalt über die Stadt gekommen ist, wie ein Tsunami oder ein Erdbeben.

 

Generell hat sich die ukrainische Propaganda bei diesem Thema weggeduckt (und ihr folgend der Westen), nur direkt vor Ort wie in Gorlovka konnte sie das nicht und musste sich anders behelfen. Mir sind aber nur wenige Fälle bekannt, wo versucht wurde, propagandistisch bei diesem Thema in die Offensive zu gehen und einen Beschuss den „Separatisten“ anzulasten (dazu später).

 

Ein dreister Fall von Propaganda der ukrainischen Seite war die Erklärung des Sprechers des ukrainischen „Information Analytical Center“ des „National Security and Defense Centers“ (Nationaler Sicherheits- und Verteidungsrat), Andriy Lisenko am 17. August 2014. Oberst Lisenko verkündet täglich die ukrainische Sicht der Dinge. Am genannten Tag trug er besonders dick auf: „Die ukrainische Armee führt keine Schläge gegen Städte aus. Wir führen in Städten ausschließlich Operationen am Boden aus“, erklärte Lisenko, als er von Reportern nach den Vorwürfen von russischer Seite gefragt wurde, dass die ukrainische Armee Städte im Donbass beschieße. Er sagte auch, das seien ukrainische Städte und dass die Ukraine sie für ihre Bürger retten würde (https://www.oximity.com/article/NSDC-Ukrainian-military-do-not-shell-U-1)

 

Das wurde wahrscheinlich nur noch von Lisenkos Vorgesetzten, dem ukrainischen Verteidigungsminister Walerij Geletej, übertroffen, der am 22. August 2014 behauptet hatte, die Russen hätten in den Kämpfen bei Lugansk Atomwaffen eingesetzt (http://www.spiegel.de/politik/ausland/ukraine-minister-erntet-spott-fuer-bericht-ueber-atomschlag-a-993149.html).

 

Gefälschte Satellitenbilder „beweisen“ russische Waffenlieferung und russische Bedrohung:

http://www.chartophylakeion.de/blog/2014/06/16/eilige-machwerke-zu-den-neuen-nato-satellitenbildern/

 

Satellitenbilder, die den Beschuss ukrainischen Territoriums von Russland aus beweisen sollen, stammen aus dem Computerspiel Flaming Cliffs 2:

https://www.facebook.com/olga.katsaros/posts/630825857025604 nach https://www.facebook.com/olga.katsaros/posts/630825857025604

Dieses Video sollte den „Grad“-Beschuss „beweisen“: https://www.youtube.com/watch?v=Yevan5Bpzac

 

Beschuss einer Schule: In der deutschen „Tagesschau“ wird verschwiegen, wer die Schule beschossen hat:

https://www.youtube.com/watch?v=AlYRdh4u0JM

 

Gesinnungsschnüffelei. Plakat: Woran erkennt man einen Separatisten? Da wird Andersdenken lebensgefährlich:

http://luzifer-lux.blogspot.de/2014/10/ukraine-geheimdienst-fordert-zur.html

 

Wussten Sie, dass es sogar Propagandafilme der NATO für die jetzige ukrainische Regierung gibt? Da geht ein Männlein in Lwiw auf Nazi-Suche und findet natürlich keine. Plumper geht’s kaum noch:

https://www.youtube.com/watch?v=3HCV_VVERac#t=64

 

Groteske Propagandapleite im ukrainischen Fernsehen. Die Frau aus dem Ort im Bereich der Geschütze der „Separatisten“ sagt nicht was man von ihr erwartet, da wird sie abgewürgt. Und der „Dialog“teil des „Maidan“ besteht aus dem Schreien nationalistischer Parolen: Dialog à la Ukraine:

https://www.youtube.com/watch?v=0qzfCfgOXAU

 

 

(wird fortgesetzt)

 

 

 

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